Auf mehr als 18 Millionen Sparkonten und Sparbüchern in Österreich liegen durchschnittlich 10.000 Euro. Schaffen wir die KESt bis zu einem Zinsertrag von 1.000 Euro ab, entlasten wir auf einen Schlag Millionen Sparerinnen und Sparer. Bis zu 250 Euro an Steuern würden jährlich pro Kopf wegfallen. Das reicht aber noch lange nicht aus, um die Menschen vor der Inflation zu schützen. Das Sparbuch ist keine geeignete Anlageform, wenn es darum geht, für die eigene Zukunft vorzusorgen. Rund 1,9 Millionen Österreicherinnen und Österreicher investieren deswegen in Wertpapiere. Das ist in etwa ein Viertel aller Erwachsenen. Rund 14 Prozent haben außerdem schon in Kryptowährungen investiert. Der Neos-Vorschlag: Ab einer Behaltedauer von einem Jahr soll die KESt von 27,5 Prozent auf Kursgewinne wegfallen. Kurzfristige Spekulationsgewinne bleiben so weiter besteuert. Entlastet werden jene, die vorsorgen wollen.

Die KESt-Abschaffung hätte einen weiteren Vorteil: Der Sparanreiz lässt den Menschen mehr Geld am Konto, ohne den Konsum und damit die Teuerung anzuheizen – im Gegensatz zur Gießkannenpolitik der Regierung. Nicht ohne Grund liegt Österreich bei der Inflation immer noch deutlich über dem Schnitt der Eurozone, und die Schere zu anderen EU-Staaten geht weiter auseinander. Tut die Regierung nicht bald aktiv etwas, um die Inflation zu dämpfen, steht es schlecht um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und damit den Wohlstand der Menschen in unserem Land.
Mein Gastbeitrag aus der Wiener Zeitung.