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Wir brauchen schleunigst einen nationalen Impfgipfel

Beate Meinl-Reisinger
Beate Meinl-Reisinger

Vor zwei Jahren habe ich mich – damals noch als NEOS Wien Klubvorsitzende – mit einem radikalen Vorschlag eines verpflichtenden Impfnachweises für Kinder in öffentlichen Kindergärten und Schulen zum Thema Impfen an die Öffentlichkeit gewagt. 

Schon vor zwei Jahren war klar, dass die Durchimpfungsrate bei hochansteckenden Krankheiten wie Masern zu niedrig ist. Der so genannte Herdenschutz, der gerade auch Babies oder immunschwache Menschen schützen kann, ist nicht mehr gegeben, wenn zu wenige Menschen sich impfen lassen.

Wie gesagt: es geht um hochansteckende Krankheiten, die mitunter schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen können. Bis hin zum Tod. Es geht nicht um Zeckenschutzimpfungen, wo es ausschließlich um die Entscheidung und die Freiheit des Einzelnen (bei Kindern deren Eltern) geht. Es geht um Krankheiten wie Masern, die bei uns durch Impfprogramme längst „ausgerottet“ waren und nun, da immer weniger Menschen sich oder ihre Kinder impfen lassen, wieder auf dem Vormarsch sind.

Vor zwei Jahren habe ich davor gewarnt, dass Babies angesteckt werden könnten. Gestern haben wir erfahren, dass mittlerweile 13 Säuglinge durch den Kontakt mit einem erkrankten Buben in einer Ambulanz ebenfalls erkrankt sind, zusätzlich werden 28 weitere Verdachtsfälle registriert. Mich nimmt das offen gestanden sehr mit, denn Masern sind eine schwere und sehr ernstzunehmende Krankheit.

Der Protest vor zwei Jahren, der mir nach meiner Forderung entgegenschlug, war gewaltig. Noch nie wurde ich so beschimpft wie damals. Das ging so weit, dass mich ein wildfremder Mann in Wien in der Straßenbahn anbrüllte, dass ich wolle, „dass Ärzte wieder Giftspritzen setzen könnten“. Ich wolle „Auschwitz wiederhaben“. Das hat mich ehrlich geschockt.

Natürlich war die Forderung nach einem verpflichtenden Impfnachweis für öffentliche Kindergärten und Schulen (auch wenn es Möglichkeiten gibt zumindest in Wien auszuweichen) gerade für eine liberale Partei eine Zumutung. Daher möchte ich auch offen sagen, dass auch intern der Protest groß war. Ich möchte das ehrlich auf den Tisch legen im vollen Wissen, dass Medien gerne übers „Zurückrudern“ schreiben. Ehrlich deshalb, weil das Thema mir sehr wichtig ist und ich gesehen habe, dass ein unnötiger Protest hervorgerufen wurde, der der Sache eher schadet als nützt.

Dennoch blieb mir das Thema wichtig und vor einem Jahr habe ich gemeinsam mit unserem Gesundheitssprecher Gerald Loacker unsere Forderungen modifiziert: 

Es solle bei Kindergarten- und Schuleinschreibung ein verpflichtendes Impfgespräch mit den Eltern geben. Zudem sollten Mitarbeiter in Gesundheitsberufen verpflichtend geimpft sein. Gerade in öffentlichen Spitälern ist das zumutbar. Zudem verlangten wir, dass die Haftungssituation für Schulärzte insbesondere für Bundesschulen endlich geklärt werde, damit Schulärzte wieder Impfungen vornehmen. Auch der elektronische Impfpass wurde von uns gefordert – eine Maßnahme, die mittlerweile auf den Weg gebracht ist. In all den anderen Bereichen aber ist nichts passiert.

Ich möchte heute daher unsere Forderungen dringend erneuern. Wir müssen alles daran setzen, die Impfmoral zu stärken und Verschwörungstheorien entgegenzuwirken. Es geht nicht nur um die Freiheit des Einzelnen. Es geht um den Schutz der Schwächsten in unserem Land. Aus diesem Grund richte ich in einem Schreiben an die Parteiobleute der anderen Parteien heute die dringende Bitte nach einem nationalen Impfgipfel. Wir müssen rasch sämtliche mögliche Maßnahmen diskutieren und auch beschließen. Bürokratie darf raschen Lösungen nicht im Weg stehen. Hier sollte Parteipolitik hintangehalten und gemeinsam nach raschen Lösungen gesucht werden! Im Sinne unserer Kinder. Ich wünsche den erkrankten Säuglingen alles Gute und hoffe auf einen guten Verlauf und rasche Genesung!

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