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Bildung in Not!

Politiker, raus aus der Komfortzone!

Wir fahren gegen die Wand! In vielen Bereichen: Bei den Staatsausgaben, mit unserem Pensionssystem und schon länger bei der Bildung. Der Kurier brachte heute eine Analyse Bernhard Gaul, wie junge Menschen von der Pflichtschule gerade auch in Wien direkt ins AMS gehen. Darauf haben wir gebetsmühlenartig hingewiesen. Wien produziert verlorene Generationen bzw. die Wiener Politik nimmt das in Kauf. Wir müssen rasch handeln, denn diese verlorene Schüler-Generation wird jährlich immer größer und hier sind Auswirkungen der Flüchtlingskrise noch nicht eingerechnet! Eine Wiener Direktorin wird zitiert: „Ein Drittel der Schüler wird die Schule verlassen, und ihn ihrem Leben wohl nie einen Job oder gar eine Lehrstelle finden.“

Parallel dazu wurden heute die neuen Daten der Rundfunkbehörde zu Inseraten und Werbeausgaben der öffentlichen Hand veröffentlicht. Sie weisen alleine für die Stadt Wien 32,7 Millionen Euro an Werbespendings für 2015 aus. Damit ist Wien wieder einmal Österreichmeister bei den Werbeausgaben. Das sind aber nur die gemeldeten Daten über einer Bagatellgrenze von 5.000 Euro. Der Rechnungshof wies durch Stichproben nach, dass die Ausgaben unter der Bagatellgrenze über die Hälfte der Gesamtausgaben ausmachen können. Einer der Gründe, warum wir im Gemeinderat bereits eine Anfrage laufen haben, die klären soll, wie viele Werbeschaltungen unter dieser Bagatellgrenze durch das Radar schlüpfen. Nicht mitgezählt sind hier aber auch die Ausgaben für zB Plakatkampagnen und die Werbespendings der Unternehmungen der Stadt Wien. Wir gehen daher von über 100 Millionen Euro Werbeausgaben der Stadt Wien mit all seinen Unternehmungen aus – erst aktuell wird von Stadträtin Sima wieder einmal auf die Wichtigkeit von Mistkübeln hingewiesen.

Auf Bundeseben krepiert die „geilste Bildungsreform aller Zeiten“ ( (c) Start-up-Poser Staatssekretär Harald Mahrer) gerade – erwürgt von den Machtgelüsten der Länder und sturem Klientilisimus der ÖVP. Wir fahren gegen die Wand und diese alte Politik von Rot und Schwarz kümmert sich um sich selbst und Ihre Lieben! Das macht wütend!

Es klingt doch wie ein Deja-vu: Wir haben bereits vor Monaten im Wahlkampf darauf aufmerksam gemacht, wie schlecht es um die Wiener Bildung steht. Wir lassen ganze Generationen alleine, während Wiener Politiker Millionen Euro darin investiert, ihre Konterfeis in Wien zu plakatieren und zu inserieren. Gedoppelt wird das mit der höchsten Parteienförderung weltweit, auf die sich die etablierten Parteien samt FPÖ nochmals 2,3 Millionen jährlich draufgepappt haben vor Weihnachten. Das Steuergeld bleibt weder in den Geldbörseln der Wienerinnen und Wiener noch kommt nicht mehr dort an, wo es dringend investiert werden müsste: Bei den Kindern, der Zukunft dieser Stadt.

Über 25.000 Menschen haben unser Aufbegehren und damit die Forderung, 120 Millionen in der Politik zu sparen und so 1.000 Euro je Schüler_in in unser Bildungssystem zu investieren. Diese Zukunftsinvestition zu finanzieren, wäre so einfach. Rot-Grün verspricht Sozialarbeiter_innen an den Schulen? Wunderbar! Jetzt bitte und wir wissen auch noch wie wir es finanzieren!

Sozial heißt für die SPÖ aber seit vielen Jahren nur noch: für unsere eigenen Parteigänger. Längst bleiben zu viele Kinder auf der Strecke.

Dabei ist es natürlich wichtig darauf zu schauen, wie viele Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache betroffen sind. Diese Analyse ist jedoch zu kurz gegriffen, da es nicht nur um die Muttersprache geht: Die soziale Herkunft bestimmt in Wien immer noch die Zukunftschancen der Kinder. Ein sozial bzw. vom Bildungshintergrund der Eltern benachteiligtes Umfeld beeinflusst die Ausbildung von Kindern in hohem Ausmaß. 57 Prozent aller Kinder, deren Eltern maximal einen Pflichtschulabschluss haben, erreichen die Bildungsstandards in Mathematik nicht. Mit diesem Wert liegt Wien übrigens weit hinter dem österreichischen Durchschnitt.

Unser marodes Schulsystem kann die schlechteren Startbedingungen nicht kompensieren: Je höher das durchschnittliche Ausmaß der sozialen Benachteiligung einer Schule ist, desto schlechter sind die durchschnittlichen Schulleistungen der Schüler_innen. Weiters sorgen Klassen mit schwierigeren Rahmenbedingungen zusätzlich für schlechtere Lernerfolge. Bedeutet: Wir schlittern sehenden Auges in eine Integrationskrise. Denn unser Wiener Schulsystem zeichnet bereits ein erschütterndes Bild der sozialen Benachteiligung: In der 4. Schulstufe ist er in 51 Prozent der Schulen hoch oder sehr hoch, in der 8. Schulstufe sind das immer noch 45 Prozent. Und das noch ohne Kinder und Jugendliche mit Asylstatus.

Es braucht daher so dringend wie noch nie zuvor die Schulautonomie: Personell, finanziell und pädagogisch. Die Schulen sollen selbst entscheiden können, welche Maßnahmen für ihren Standort die richtigen sind. So braucht es Schulsozialarbeiter, Maßnahmen zur Integration der Flüchtlingskinder, aber auch Laptops. Denn wir schicken unsere Kinder mit einer analogen Ausbildung in eine digitale Zukunft.

Wir werden daher weiterkämpfen, unsere Anliegen liegen schon lange auf dem Tisch. Die Stadtpolitik muss jetzt was tun – denn eines ist klar: Politiker, raus aus der Komfortzone! So kann es nicht mehr weitergehen.

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