Die Wiener Kunst- und Kulturszene hat heute in einer Pressekonferenz ihre Forderung an die nächste Wiener Kulturstadträtin präsentiert. Viele dieser Forderungen kann ich nur unterstreichen.
Gleich vorweg: wir NEOS werden der nächsten Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler als Expertin aus der Praxis einen Vertrauensvorschuss geben und sie in der Wahl unterstützen. Veronica Kaup-Hasler hat sich selbst bei der Pressekonferenz als „seltsames Wesen“ bezeichnet. Und tatsächlich ist sie die einzige, die aus der neuen Riege von Michael Ludwig wirklich hervorsticht. Eine Kulturmanagerin ohne Parteibuch, die in ihrer Laufbahn schon mutige neue Wege gegangen ist und dem steirischen Herbst nicht nur Frische, sondern auch ein neues junges Publikum verschafft hat.
Ihre Herangehensweise an die Kunst ist spannend, so meint Kaup-Hasler in einem Interview in der Tageszeitung Der Standard (2.10.2017): „Kunst und Kultur wird mehr Bildungsarbeit leisten müssen: Die für Kunst wichtigen Parameter werden in den Schulen nicht gelehrt. Also müssen wir kluge, sinnliche Projekte finden, in denen wir das leisten. Dafür ist es nötig, sich von ökonomischen und politischen Vorgaben freizuspielen und das Soziale oder Politische nur dann zu machen, wenn es aus der Kunst selbst kommt. Ich bin gegen die Zurichtung und Instrumentalisierung von Kunst, denn die bedeutet eine Beschneidung ihrer Autonomie.“ Wir werden sie hier beim Wort nehmen! Gerade in der heutigen Zeit ist es mehr denn je wichtig, sich der Bedeutung der Kunst für die Bildung von klein auf bewusst zu sein und sich auch klar gegen ihre Instrumentalisierung auszusprechen.
Ich freue mich jedenfalls, wenn mit ihr ein frischer Wind in die leider etwas verstaubte Wiener Kulturpolitik Einzug nimmt. Diese Stadt braucht hier eine Person, die mutig die Dinge anpackt, denn Baustellen gibt es hier in Wien trotz der aktiven Kulturszene noch so einige.
Daher möchte ich ebenfalls heute meine Forderungen an Veronica Kaup-Hasler nennen:
Herzlichen Dank für diesen aufschlussreichen, sachlichen Aufsatz. Ich war sehr erschrocken, als die Meldung aus der bildungsfeindliche Ecke kam, dass das Theater in der Josefsstadt unter Druck gesetzt werden soll. Das Theater in der Josefsstadt scheut keine Brisanz, zum Glück. Solche Impulse werde ich bekämpfen.
Danke für Ihre Nachricht auch hier. Ja, die FPÖ hat sich über ein Plakat empört. Kunst und Kultur dürfen politisch nicht unter Druck geraten!